Träume werden war,

das DREAM TEAM wird WELTMEISTER!

Bericht: Alena Riemenschneider

Foto: Rainiero Corbeletti

The fight is won, im Rahmen der World Roller Games 2019 im Stadion „Palau Sant Jordi“ in Barcelona, wo 1992 die Olympischen Spiele stattgefunden haben, wurde für das „Dream Team“ ein Traum war. Erfolgreicher kann eine Saison nicht laufen.

1999 – vor genau 20 Jahren – gewann die Rollkunstlauf-Formation „Dream Team“ den allerersten Weltmeistertitel im Formationslaufen. Zehn Jahre später, bei der WM 2009 im eigenen Land, holt die Mannschaft wieder Gold. Nun sind weitere zehn Jahre vergangen und das „Dream Team“ macht in der letzten Woche mit dem Gewinn des Weltmeistertitels bei den World Roller Games in Barcelona die Sensation perfekt! Damit konnte die Gruppe nach den Siegen beim World Cup Ende vergangenen Jahres und bei den Europameisterschaften im Mai alle internationalen Wettbewerbe seit Einführung des neuen Wertungssystems für sich entscheiden und setzt sich deutlich an die Weltspitze.

Artistic bzw. Rollkunstlaufen war im Rahmen der World Roller Games eine von elf Disziplinen, in denen die Weltmeisterschaften ausgetragen wurden. In verschiedensten Hallen und Stätten in ganz Barcelona standen unter anderem auch Inline Hockey, Skateboarding und Scooter auf dem Programm. Die Atmosphäre einer solchen Großveranstaltung mit rund 4.500 Sportlern aus aller Welt war für das Team etwas ganz besonderes. Der Traum, nach dem World Cup- und dem Europameistertitel nun auch WM-Gold holen zu können, war in den Köpfen aller Läufer fest verankert. So stark aufgestellt wie in diesem Jahr war das „Dream Team“ lange nicht mehr. 21 Teammitglieder umfasste der Kader, der mit Trainerin Annette Ziegenhagen-Gielnik und Choreograph Gert Hoffmann angereist war. Nach einer intensiven Vorbereitung in den letzten Wochen und Monaten absolvierte die Mannschaft zusätzlich vier Trainingseinheiten vor Ort, um sich auf den Wettbewerb einzustimmen. Auch an die extremen Temperaturen und die hohe Luftfeuchtigkeit in Barcelona sollten sich die Läufer dabei bestmöglich gewöhnen können. Das Kürprogramm wurde bis ins kleinste Detail abgestimmt, Laufwege perfektioniert sowie Arm- und Kopfbewegungen genau präzisiert.

Bereits am Tag vor dem Wettbewerb fand das offizielle Training in der Wettkampfhalle statt. Die riesige Arena „Palau Sant Jordi“ auf dem ehemaligen Olympiagelände imponierte den Sportlern sehr. Dennoch absolvierte das Team das Training fokussiert, passte das Programm der Lauffläche an und verließ nach 20 Minuten mit einem guten Gefühl die Bahn. Am Donnerstag war es dann schließlich so weit. Am frühen Vormittag ging es noch einmal für eine Stunde auf die Trainingsfläche und im Anschluss starteten die Vorbereitungen für den Lauf am Abend. Dem „Dream Team“ war die siebte und damit letzte Startnummer zugelost worden und so betraten die Läufer nach den „Roller Dreams“ aus Argentinien, dem Vizeweltmeister von 2018, die Fläche. Vom ersten Moment an waren die Spannung und der Ehrgeiz aller Sportler spürbar. Ihr Programm zum Thema „Battlecry“ mit Musiken der Band „Two steps from hell“ setzte das Team präzise, dynamisch und technisch auf dem höchsten Niveau um. Kreis-, Linien- und Blockelemente liefen flüssig und sauber. Alle 16 Läufer auf der Bahn präsentierten sich ausdrucksstark sowie selbstsicher und zeigten damit eine mitreißende und vor allem sturzfreie Kür. Nach viereinhalb Minuten endete die Gruppe unter tosendem Applaus im Schlussbild. Glücklich über diese herausragende Leistung, aber dennoch angespannt warteten Läufer, Trainer und Fans anschließend auf die Wertung. Als diese schließlich kam und den Gewinn des Weltmeistertitels verkündete, fiel sich das Team unter Freudentränen in die Arme. Mit 61,46 Punkten siegte das „Dream Team“ überlegen vor den „Roller Dreams“ aus Argentinien (52,67) und dem „Team Albinea“ aus Italien (46,40). Die Siegerehrung mit der Überreichung der außergewöhnlichen Goldmedaillen und der deutschen Nationalhymne bildeten den emotionalen Höhepunkt der Weltmeisterschaft.

Nach zwei freien Wochenenden, die dem Team nun bleiben, um diesen Erfolg zu realisieren, geht es für die Sportler noch einmal ins Training, denn den Saisonabschluss bilden die Deutschen Meisterschaften in Ober-Ramstadt Anfang August. Hier präsentiert das „Dream Team“ ein letztes Mal ihr Programm „Battlecry“, bevor im Herbst der aufwändige Küraufbau für die neue Saison beginnt. Wir freuen uns schon sehr auf die neuen Herausforderungen und schauen gespannt auf die nächste Saison.